Ein Blick in die Wissenschaftsgeschichte zeigt, dass die Intelligenzforschung schon immer eine offene Flanke zur Eugenik hatte. Viele prominente Intelligenzforscher unterhielten Kontakte zu Rechtsradikalen. Intelligenztests wurden systematisch benutzt, um soziale Unterschiede zu biologisieren und Rassismus zu rechtfertigen -- mit Hilfe einfacher Zirkelschlüsse und Korrelationen, die als Kausalität ausgegeben wurden. Die massiven methodischen Probleme dieses Forschungszweiges wurden oft beschrieben. Sie beginnen bereits mit der Frage, ob eine so schwer fassbare Eigenschaft wie Intelligenz überhaupt „wissenschaftlich'' gemessen werden kann.
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Knebel, L., & Marquardt, P. (2012). Vom Versuch, die Ungleichwertigkeit von Menschen zu beweisen. In Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz (pp. 87–126). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94341-1_6
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