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Seit dem Westfälischen Frieden im 17. Jahrhundert hat sich im westlichen Europa die Fiktion etabliert, dass sich Gesellschaft, Territorium und Staatsgewalt in Nationalstaaten harmonisch und homogen bilden. Obwohl die europäischen Völker damals sehr vielgliedrig und disparat waren und es heute immer noch sind, wurde durch die Idee der nationalen Einheit diese Heterogenität verschleiert. Besonders in Deutschland war der Wunsch nach nationaler Einheit groß. Es musste erst einen langen Weg bestreiten, bis sich auch diese „verspätete Nation`` seinen Nationalstaat mit entsprechenden Mythen über ihre Homogenität in den eigenen Staatsgrenzen konstruierte. Diese Illusion prägt das Selbstbild der Deutschen und der Westeuropäer noch heute. Doch diese Scheinwahrheit scheint mit den Entwicklungen seit den 1970er Jahren in den europäischen Nationalstaaten allmählich ein Ende zu finden. Eine zunehmende soziale und kulturelle Heterogenität ist festzustellen, deren Dynamik in transnationalen Migrationsprozessen ihre Ursache hat.1 Die gegenwärtigen globalen Entwicklungen sprechen dafür, dass die Migrationsbewegungen und die damit verbundenen Folgeprobleme kontinuierlich zunehmen werden.2

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Einleitung. (2007). In Ethnische Kolonien (pp. 13–18). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90484-9_1

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