Die Geschichte der Standards reicht zurück bis zur industriellen Revolution. Die ökonomische Bedeutung von Standards wurde jedoch erst mit der Verbreitung von elektronischen Geräten und insbesondere von Computern evident. Standards können sich am Markt bilden, von staatlichen Institutionen vorgegeben oder in Kommissionen gemeinsam verabredet werden. Im Fall der marktlichen Standardisierung dominieren die Unternehmen den Wettbewerb, die ihre Standards durchsetzen können und gegenüber Anwendern die kritische Masse erreichen. Diese Standards müssen nicht zwangsläufig die überlegenen Technologien hervorbringen. Das Konzept der Pfadabhängigkeit diskutiert Entwicklungen, in der sich eine eingeschlagene Entwicklung unabhängig von ihrer Qualität verfestigen kann. Am Beispiel von Formatkriegen zeigt sich, dass sich im technologischen Wettbewerb im Vergleich zu Hollywood-Filmen nicht immer das „Gute“ durchsetzen muss. Bei der Durchsetzung von Technologien sind u. a. die Dimensionen der Offenheit bzw. Kontrolle sowie der Kompatibilität und Leistungsfähigkeit zu berücksichtigen. Standards und technologische Entwicklungen führen zu Lock-In Effekten und Wechselkosten. Je stärker Lock-In Effekte ausgeprägt sind und je höher Wechselkosten sind, desto geringer ist die Neigung von Kunden und Anwendern, einen Produkt- bzw. Systemwechsel vorzunehmen.
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Clement, R., & Schreiber, D. (2013). IuK-Standards, Wechselkosten und Lock-In (pp. 91–123). https://doi.org/10.1007/978-3-642-36719-9_3
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