Kaum ein Thema ist für die soziologische Theorie der Organisation so klassisch wie das der Unterscheidung von Formalität und Informalität. Soweit von Klassik die Rede ist, kann dabei nicht überraschen, dass sich der Stellenwert und die Bedeutung, die das Begriffsduo formal/informal in der Herausbildung der Organisationssoziologie einst hatte, im Verlaufe der Entwicklung des Fachs verändert haben. Machte in den 1930er Jahren zunächst die „informale Organisation“ Furore, ohne dass mit dieser Entdeckung bereits ein nennenswertes Interesse an einer Theorie der formalen Organisation verbunden gewesen wäre, fand das explizite Bemühen um eine soziologische Theorie der formalen Organisation, die mithin dann auch der Informalität Rechnung trägt, im Gefolge der Debatten um den weberschen Idealtypus der Bürokratie (im Überblick: Mayntz 1968) in den 1960er Jahren ihren Höhepunkt (Blau und Scott 1962; Luhmann 1964) – aber damit auch bereits ihr Ende.
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Bergmann, J. (2015). Vom Versuch, „mit dem Arsch an die Wand zu kommen“: Paradoxien der Compliance-Kontrolle. In Formalität und Informalität in Organisationen (pp. 237–260). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00603-7_9
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