In der Einleitung führt Hans-Dieter König zunächst in die Methodologie der Tiefenhermeneutik ein. Er rekonstruiert, wie sich die Tiefenhermeneutik aus dem Projekt der analytischen Sozialpsychologie entwickelt hat, das im Rahmen der Kritischen Theorie konzipiert wurde. Sodann führt er aus, wie Alfred Lorenzer aus der klinischen Praxis der Psychoanalyse heraus die Methode einer tiefenhermeneutischen Kulturforschung entfaltet hat. Anschließend expliziert König die Regeln tiefenhermeneutischer Kulturforschung. In einem Exkurs stellt er anhand eines Gedichtes von Rilke die verschiedenen Schritte einer tiefenhermeneutischen Gruppeninterpretation dar. Schließlich setzt er sich mit dem Konzept der dichten Beschreibung auseinander, das in der qualitativ-interpretativen Forschung dazu dient, subjektive Wirklichkeitskonstruktionen zu untersuchen. In Auseinandersetzung mit diesem von Clifford Geertz entwickelten Konzept untersucht König die Besonderheit der tiefenhermeneutischen Methode, die er als dichte Interpretation charakterisiert, um diese psychoanalytische Verfahrensweise von der von Geertz entwickelten Forschungshaltung und damit auch von anderen qualitativ-interpretativen Methoden zu unterscheiden.
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König, H.-D. (2019). Dichte Interpretation (pp. 13–86). https://doi.org/10.1007/978-3-658-21406-7_1
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