Metamorphosen von Männlichkeit

  • Manske A
N/ACitations
Citations of this article
2Readers
Mendeley users who have this article in their library.
Get full text

Abstract

Im Folgenden werden daher die Wechselwirkungen zwischen dem Strukturwandel von Arbeit und Männlichkeits-Konzeptionen daraufhin diskutiert, ob und inwieweit damit der Geschlechterordnung ein stückweit ihr struktureller Boden entzogen wird. Das Argument lautet, dass sich durch den Strukturwandel von Arbeit die Bedingungen für Männlichkeitskonstruktionen ändern und dass damit sowohl Fragen nach der Neujustierung geschlechtsspezifischer Relationen als auch nach Positionierungen und Machtgefügen in der sozialen Mitte aufgeworfen werden. Zur Illustrierung dieser These werde ich zum einen Forschungsbefunde heran ziehen, die sich mit Männlichkeitskonzeptionen der einstmals „hegemonialen Milieus“ (Vogel 2009a: 223) der industriellen Facharbeiterschaft befassen (Dörre 2007; Scholz 2007, 2009). Zum anderen werde ich auf Basis eigener Forschungsbefunde aus der Kultur- und Kreativwirtschaft zeigen, dass sich die genannte Neujustierung nicht auf Dynamiken innerhalb der industriellen Facharbeiterschaft begrenzt, sondern dass sich diese Frage mindestens ebenso dringlich in den sogenannten Kreativmilieus stellt; insbesondere, wenn es sich um Vertreter der jüngeren Generation des akademisch gebildeten „modernen Arbeitnehmermilieus“ handelt (vgl. Vester 2006). Denn jene Kreativen verbinden meist eine hohe Bildung mit einem geringen Einkommen bei hoher sozialer und geringer institutioneller Integration zu einer spezifischen Melange (vgl. Betzelt 2006; Manske 2007). Im Zentrum der Ausführungen steht somit eine soziale Gruppe, die durch ihre ungewisse Erwerbslage mit sozialen Deklassierungsrisiken, verstanden als Diskrepanz zwischen Erwartungen und Möglichkeiten des Statuserwerbs (vgl. Bourdieu 1987: 195ff.), konfrontiert ist. Am Schluss des Artikels werde ich Überlegungen anstellen, wie der Figurationswandel von Männlichkeits-konzeptionen hinsichtlich der Dynamiken in der sozialen Mitte gedeutet werden könnte.2 T4 - Die Prekarisierung der Arbeitsgesellschaft als Genderproblem am Beispiel männlicher Kreativarbeiter M4 - Citavi

Cite

CITATION STYLE

APA

Manske, A. (2010). Metamorphosen von Männlichkeit. In Dynamiken (in) der gesellschaftlichen Mitte (pp. 313–330). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92514-1_15

Register to see more suggestions

Mendeley helps you to discover research relevant for your work.

Already have an account?

Save time finding and organizing research with Mendeley

Sign up for free