Defibrillatoren/ICD-Systeme

  • Kramme R
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Die Ursache eines plötzlichen Herzkammerflimmerns ist überwiegend auf kardiale Kreislaufstillstände (sog. plötz-licher Herztod) zurückzuführen. Neben der externen Thoraxkompression (Herzdruckmassage) ist die Defibril-lation mittels Defibrillator die wirksamste Intervention der Reanimation (Herz-Lungen-Wiederbelebung). Nach den Internationalen Leitlinien zur Reanimation ist das strategische Ziel aller Wiederbelebungsmaßnahmen, an dem sich die einzelnen Schritte der Rettungsmaßnahmen orientieren und bewerten, eine frühestmögliche Defibril-lation. 26.1 Defibrillation Eine veränderliche Erregungsbildung oder Erregungslei-tung kann Arrhythmien verursachen mit der Folge, dass die Koordination der Herzmuskelfasern beeinträchtigt, aufgehoben oder gar ins Chaos (Fibrillation) geführt wird. Das Kammerflimmern ist eine unkoordinierte myokardi-ale Fibrillation ohne Auswurfleistung der Kammern, das im EKG durch unregelmäßige und ungeordnete Depola-risationen hoher Frequenzen charakterisiert ist. Die puls-lose ventrikuläre Tachykardie ist durch eine regelmäßige schnelle Abfolge breiter Kammerkomplexe gekennzeich-net, die wie das Kammerflimmern keine Auswurfleistung aufweist. Beide Rhythmustypen sind lebensbedrohliche Zustände des Herz-Kreislauf-Systems und somit Indikati-onen zur Defibrillation. Unter Defibrillation wird ein kurz-zeitig zugeführter, phasischer Energieimpuls verstanden, der eine gleichzeitige Depolarisation aller Herzmuskelfa-sern bewirken soll, d.h., dass nach etwa fünf Sekunden der elektrischen Impulsabgabe kein Kammerflimmern oder keine -tachykardie mehr im EKG nachweisbar ist. Ziel dieser Maßnahme ist die Terminierung von tachykarden supra-und ventrikulären Arrhythmien, sodass nach ei-ner Refraktärperiode (in dieser Phase ist keine Erregung möglich), die i. d. R. zwischen 200 und 500 ms beträgt, der Sinusknoten als primäres Erregungszentrum die Schritt-macherfunktion wieder übernimmt (⊡ Abb. 26.1). ⊡ Abb. 26.1. EKG-Dokumentation einer

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Kramme, R. (2017). Defibrillatoren/ICD-Systeme. In Medizintechnik (pp. 467–479). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48771-6_25

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