Die Netzwerkforschung untersucht in erster Linie Strukturen und Prozesse auf der Meso-Ebene des Sozialen. Netzwerke sind überpersönliche Strukturen oberhalb von einzelnen Handlungen oder Interaktionen auf der Mikro-Ebene, aber unterhalb von gesellschaftlichen Makro-Strukturen wie der Wirtschaft oder der Politik. Auch die empirisch orientierte Netzwerkforschung kommt aber nicht ohne theoretische Annahmen über Prozesse auf der Mikro-Ebene oder Strukturen auf der Makro-Ebene aus. So werden Mikro-Prozesse meist als rational motivierte individuelle Handlungen oder als zumindest teilweise selbstläufige Interaktionsketten beschrieben. Der vorliegende Essay nimmt dagegen die Makro-Ebene in den Blick. Mit welcher theoretischen Modellierung von Makro-Strukturen ist Netzwerkforschung kompatibel? Welche Probleme oder auch Verknüpfungschancen ergeben sich dabei? Und welche methodologischen Konsequenzen ergeben sich aus unterschiedlichen theoretischen Modellierungen von Makro-Strukturen für die Netzwerkforschung?
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Fuhse, J. (2009). Lässt sich die Netzwerkforschung besser mit der Feldtheorie oder der Systemtheorie verknüpfen? In Grenzen von Netzwerken (pp. 55–80). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91856-3_4
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