Der Schumpeter’sche Unternehmer gefangen in Pfadabhängigkeiten: Eine Analyse der E-Mobility

  • Schewe G
  • Liesenkötter B
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Es war bereits Josef Schumpeter, dem wir die Erkenntnis verdanken, dass es der innovative Unternehmer ist, der mit seiner neuen Idee entscheidend dazu beiträgt, Märkte zu verändern, in dem es ihm gelingt, das Bestehende vom Markt zu ver-drängen. Das Neue ist der Feind des Alten! Aber ist dem tatsächlich so? Im vorliegenden Beitrag soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit nicht vielleicht auch das Alte der Feind des Neuen sein kann und sich das Alte eben gerade nicht (oder nur sehr mühsam) im Sinne Schumpeters vom Neuen zerstören lässt. Um dieser Frage nachzugehen, werden wir in der theoretischen Argumenta-tion auf die Theorie der Pfadabhängigkeit zurückgreifen und am Beispiel der E-Mobility-Technologie zeigen, wie existierende Pfade dazu führen, dass die neuen Technologien nicht ihre " zerstörerische " Energie entfalten, sondern stattdessen das Alte versucht, sich vor einer Pfadbrechung zu schützen. Wir wollen dieses Phänomen als Sailing-Ship-Effect bezeichnen. Der vorliegende Beitrag stellt entsprechend die These auf, dass der Automo-bilindustrie aufgrund ihres Gefangenseins in vielfältigen institutionellen Pfaden nicht nur die Anreize fehlen, diese existenten Pfade zu verlassen, sondern dass diese darüber hinaus auch dazu führen, dass Entwicklungsanstrengungen und Innovationsschritte sich zum hohen Maße auf die sogenannten Alttechnologien der Verbrennungsmotoren konzentrieren. In der Berichterstattung über die Entwicklungen hin zu alternativen Antrieben für den automobilen Individualverkehr lässt sich seit Jahren ein wiederkehrendes Muster identifizieren. Nach dem konkreten Einführungstermin und der marktwei-ten Verbreitung alternativer Antriebsformen gefragt, äußern sich die relevanten Automobilkonzerne stets dahingehend, dass Zeiträume zwischen drei und fünf Jahren genannt werden, in denen die jeweilige Alternative tatsächlich einen signi-fikanten und über reines Prototyping oder Sonderanwendungen hinausgehende 1 Theoretische Erkenntnisse sowie empirische Ergebnisse, die Gegenstand dieses Beitrags sind, wurden teilweise schon an folgenden Stellen veröffentlicht: Liesenkötter & Schewe: Der Sailing-Ship-Effect in der Automobilwirtschaft oder warum wir immer noch nicht elektrisch fahren?! In:

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Schewe, G., & Liesenkötter, B. (2014). Der Schumpeter’sche Unternehmer gefangen in Pfadabhängigkeiten: Eine Analyse der E-Mobility. In Motoren der Innovation (pp. 23–37). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06135-7_2

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