Das Spektrum unipolarer depressiver Erkrankungen macht den Hauptteil affektiver St{ö}rungen aus und geh{ö}rt mit einer Inzidenz von ca. 8--20{%} zu den h{ä}ufigsten psychischen Erkrankungen. Depressionen werden nach wie vor zu selten einer ad{ä}quaten Therapie zugef{ü}hrt. Ursache und Entstehung sind multifaktoriell bedingt. Neben genetischen Faktoren und biologischer Disposition spielen je nach Art der depressiven Erkrankung (pers{ö}nlichkeits-)psychologische und psychosoziale Faktoren zumindest im Sinne der Ausl{ö}sung eine Rolle. Aufgrund von klinischen Leitsymptomen, Schweregrad und Verlaufscharak teristika k{ö}nnen verschiedene Krankheitsformen (rezidivierende) depressive Episode/St{ö}rung und die Dysthymie unterschieden werden. Bei rechtzeitiger Diagnose und ad{ä}quater Therapie kann die Prognose trotz des h{ä}ufig rezidivierenden Verlaufs und des Suizidrisikos als gut bezeichnet werden, wenngleich Chronifizierungen und sog. therapieresistente Depressionen in einer H{ä}ufigkeit von 15--30{%} vorkommen. Therapeutisch stehen die Pharmakotherapie mit Antidepressiva sowie st{ö}rungsspezifische Psychotherapieverfahren im Vordergrund. Zur Erhaltungs-/Langzeittherapie bzw. Rezidivprophylaxe werden neben Antidepressiva Stimmungsstabilisierer (Lithium oder neuerdings atypische Antipsychotika) eingesetzt.
CITATION STYLE
Laux, G. (2011). Depressive Störungen. In Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie (pp. 1575–1664). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-03637-8_55
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.