AN und gender

  • Sanders E
  • Jentsch U
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Genauso wie der glatzköpfige Skinhead mit Springerstiefeln und weißen Schnürsenkeln zum Klischeebild geworden ist, dem seit Jahren mühsam entgegengearbeitet werden muss, so ist in der Analyse des Phänomens {AN} ‚der Autonome Nationalist‘ an sich nicht nur weiß, jung und modisch an „dem“ Autonomen Antifaschisten orientiert, sondern in erster Linie ist er auch männlich. Die bisherige Analyse der {AN} wie auch tendenziell der extremen Rechten insgesamt macht den gleichen Fehler, den die Soziologie bis in die 1970er-Jahre gemacht hat und oftmals bis heute macht: Sie nimmt das männliche Exemplar ihres Untersuchungsgegenstandes als Prototyp und macht den Neonazi an sich zum Mann. So gibt es erst seit den 1990er-Jahren eine breitere Forschung zu Frauen in der extremen Rechten nach 1945. In den Publikationen des Verfassungsschutzes zu ‚Autonomen Nationalisten‘ bleibt eine Suche nach geschlechtsspezifischer Aufschlüsselung, nach einem Blick auf Männer und Frauen, nach gender im „Rechtsextremismus“, bis heute erfolglos – extrem rechte Frauen tauchen hier nur auf, wenn eine Mädelgruppe erwähnt wird. Eine Analyse der Geschlechterverhältnisse findet nicht statt.

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Sanders, E., & Jentsch, U. (2011). AN und gender. In Autonome Nationalisten (pp. 135–153). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93219-4_9

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