Anhand der Situation in Berlin und unter Bezug auf norwegische Forschungsergebnisse wird auf Entstehungsbedingungen, Art und Häufigkeit von Gewalthandlungen an Schulen eingegangen, und ein Interventionsprogramm gegen Gewalt wird vorgestellt. Befunde aus der Bindungsforschung und der Lernpsychologie, aber auch Erkenntnisse über pränatale Schädigungen werden zur Erklärung der Entwicklung aggressiven Verhaltens ebenso herangezogen wie gesellschaftliche Risikofaktoren. Norwegische Forschungsergebnisse verweisen auf die grosse Bedeutung des Mobbing als verdeckte Form der Gewalt an Grundschulen: etwa verbale Beleidigung, Diskriminierung oder Tyrannisierung. Diese Ergebnisse werden durch Beobachtungen an Berliner Schulen bestätigt. Es wird kritisiert, dass dem Mobbing bisher zu wenig Beachtung geschenkt worden ist, es wird als Vorstufe härterer Gewalt betrachtet. Schliesslich werden Komponenten eines norwegisches Interventionsprogramms zur Reduzierung von Gewalt an Schulen vorgestellt, wobei Parallelen zur individualpsychologischen Pädagogik bei Adler aufgezeigt werden. {(B.D.} - {ZPID)}
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Alsaker, F. D. (2009). Gewalt in der Schule. Swiss Journal of Educational Research, 36(1), 5–12. https://doi.org/10.24452/sjer.36.1.4805
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