Die Massenmedien müssen kritischer über sich selbst berichten, angesichts der gesellschaftlichen Bedeutung der Medien gibt es noch immer zu wenig Medienjournalismus, die Mediennutzer sollten zu einem kritischeren Umgang mit den Massenmedien befähigt werden — Sätze wie diese wurden in den vergangenen Jahren immer wieder geäußert, und zwar sowohl von Medienbeobachtern als auch seitens der Medienmacher selbst. In den USA gibt es jedoch inzwischen Medienkritik in Überfülle — online: Journalisten sprechen dort bereits von einem „Tsunami“, wenn es um die neue Medienkritik in der Blogosphäre geht (Madigan, 2007). In den vergangenen Jahren sind in den USA tausende medienkritischer Blogs entstanden, und diese haben inzwischen bereits eine Reihe spektakulärer ‚Erfolge‘ zu verzeichnen: Der Nachrichtenchef von CNN, Eason Jordan, musste den Sender verlassen, nachdem er ins Visier konservativer Blogger geraten war;1 der US-Fernsehmoderator Dan Rather verkündete seinen vorzeitigen Abschied als Moderator bei CBS, nachdem Blogger Fehler in einer von ihm mitverantworteten Reportage über Präsident Bush aufgedeckt hatten (Kurtz, 2005a sowie Kurtz, 2005b; Glater, 2005).
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Fengler, S. (2008). Media WWWatchdogs? Die Rolle von Blogs für die Medienkritik in den USA. In Journalismus online - Partizipation oder Profession? (pp. 157–171). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91094-9_9
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