Die neue Entwicklungszusammenarbeit: Die Bedeutung des privaten Sektors

  • Kleiterp N
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Die Welt verändert sich schnell, Richtlinien aber verändern sich langsam. In der Vergangenheit konzentrierte sich Entwicklungszusammenarbeit vorwiegend auf den öffentlichen Sektor und auf Armut in Ländern mit geringem Einkommen. Im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte gab es vier wichtige Trends, die Auswirkungen auf die Richtlinien für die Entwicklungszusammenarbeit hatten: Der erste ist die Verlagerung der wirtschaftlichen Aktivität und politischen Macht von West nach Ost und Süd. Dies bewirkt eine Veränderung der Kapitalströme, so dass mehr kommerzielles Kapital in aufstrebende Märkte fließt. Ausländische Direktinvestitionen in das subsaharische Afrika sind in den letzten zehn Jahren um ein Fünffaches gestiegen. Gleichzeitig fließt das Kapital auch wieder zurück. Erstaunlicherweise haben die sich in der Krise befindlichen Europäer sogar an China und Brasilien um finanzielle Unterstützung zu bekommen. So entsteht eine multipolare Welt, in der Gleichberechtigung und Wechselseitigkeit an die Stelle einer Dominanz des Westens im Umgang mit dem Osten und Süden treten. Der zweite Trend ist ein Wechsel in Bezug auf die Verteilung der Armut. Vor zwanzig Jahren lebten mehr als 90 % der Armen in Ländern mit niedrigem Einkommen. Momentan leben dort nur noch weniger als 30 % der Armen. Das liegt nicht daran, dass die Armen in andere Länder ausgewandert sind, sondern daran, dass die Länder, in denen sie leben, reicher geworden sind. Der dritte Trend ist die anhaltende Misswirtschaft bei der Verwendung globaler öffentlicher Güter wie Luft Wasser und Fischbestände. Dies treibt den Klimawandel voran und stellt für die Menschheit die erste hauptsächliche Bedrohung dar. Bei den prognostizierten Wachstumsraten der Bevölkerung und bei ansteigender Mittelklasse in aufstrebenden Märkten werden wir im Jahr 2050 zum Erhalt unseres Lebensstils 2,4 Planeten benötigen. Wir werden unser Produktions- und Konsumverhalten ändern müssen, um uns auf die Ressourcenknappheit einzustellen und einen drastischen Wandel des Klimas zu verhindern.

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Kleiterp, N. (2016). Die neue Entwicklungszusammenarbeit: Die Bedeutung des privaten Sektors (pp. 57–64). https://doi.org/10.1007/978-3-662-43709-4_3

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