Somatoforme Störungen

  • Bleichhardt G
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Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und des Berufsverbandes der Ärzte für Orthopädie (BVO) AWMF-Leitlinien-Register Nr. 033/046 Entwicklungsstufe: 1 nicht aktualisiert Somatoforme Störungen / Fibromyalgie Ziele und Inhalte der Leitlinie Diese Leitlinie gilt für Patienten des orthopädischen Fachgebietes,deren (Schmerz-)Leiden durch organische Befunde nicht ausreichend erklärt werden kann und bei denen psychosoziale Faktoren erhebbar sind, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Schmerzen ursächlich beitragen. Ziele sind die bessere Früherkennung betroffener Patienten sowie die Darstellung des angemessenen diagnostischen und therapeutischen Vorgehens. Krankheitsbilder im engeren Sinne Unter die Leitlinie fallen die Krankheitsbilder der somatoformen Störungen, so wie sie im Kapitel F45 der ICD-10 (Da uneinheitlich beurteilt wird, ob somatoforme Störungen besser durch die ICD-10 oder durch die DSM-IV definiert werden, werden beide Klassifikationen angeführt.) definiert werden. Somatoforme Störungen werden in Deutschland traditionell auch als  Psychogene Störungen  Funktionelle Störungen  Vegetative Dystonie  Allgemeines psychosomatisches Syndrom  Konversionshysterie, Briquet-Hysterie  Psychische Überlagerung bezeichnet. Diese Bezeichnungen sind nicht operationalisiert und sollten vermieden werden. Die Unterkategorisierungen der ICD-10 sind bezüglich ihrer Trennschärfe nur für die Somatisierungsstörung überprüft. Gleichzeitiges Vorkommen verschiedener Störungsbilder ist wahrscheinlich. Für das Fachgebiet der Orthopädie kann angenommen werden, dass die Schmerzstörung quantitativ am wichtigsten ist. In den weiteren Kapiteln wird der übergeordnete Begriff der somatoformen Störung verwendet. Anhaltende somatoforme Schmerzstörung (ICD-10 F45.4 bzw. DSM-IV 307.80 und 307.89)  Schmerzen, die im Mittelpunkt der klinischen Aufmerksamkeit stehen. Psychische Faktoren sind wichtig für Beginn, Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen. o Schmerzen in einer oder mehrerer anatomischer Region(en) stehen im Vordergrund des klinischen Bildes und sind von ausreichendem Schweregrad, um klinische Beachtung zu rechtfertigen (nach ICD-10: organisch nicht ausreichend erklärbare Schmerzen!). o Der Schmerz verursacht Beeinträchtigungen o Psychische Faktoren spielen entweder die Hauptrolle (DSM-IV 307.80) oder sind neben organischen Faktoren wichtig (DSM-IV 307.89).  Akut: Dauer kürzer als 6 Monate  Chronisch: Dauer länger als 6 Monate Orthopädische Relevanz: Das häufigste psychosomatische Krankheitsbild im Fachgebiet der Orthopädie! Insbesondere vertebragene Schmerzbilder (Zervikalgie, Dorsalgie, Lumbalgie, rezidivierende Gelenkfunktionsstörungen), auch postoperativ anhaltende Schmerzbilder (z.B. Postnukleotomie-und Postlaminektomiesyndrom).

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Bleichhardt, G. (2012). Somatoforme Störungen (pp. 143–152). https://doi.org/10.1007/978-3-642-16974-8_7

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