Das Kapitel geht der Frage nach, ob und welche Konsequenzen die Leistungsgruppierung von Schülerinnen und Schülern, etwa in die unterschiedlichen Schultypen der Sekundarstufe, für deren Leistungsentwicklung hat. Es geht also um die sehr relevanten Fragen, ob solche Aufteilungen die Effizienz des Bildungssystems steigern können und ob sich dadurch schon vorhandene Unterschiede in den Bildungschancen verstärken oder nicht. Das Kernproblem bei der Beantwortung dieser Forschungsfragen ist, dass weitere Kontextmerkmale sehr stark mit der durchschnittlichen Leistung korreliert sind, etwa der mittlere soziale Hintergrund der Schülerschaft. Solche Konfundierungen erschweren es erheblich unterschiedliche Leistungsentwicklungen eindeutig der Leistungsgruppierung zuzuordnen. Zudem gehen mit der Leistungsgruppierung auch weitere Unterschiede einher, etwa unterschiedliche Curricula, die wiederum eigenständige Effekte haben können. Insgesamt belegen die hier betrachteten Studien das Entstehen unterschiedlicher Lernumwelten. Es bleibt jedoch eine offene Frage inwieweit dies ausschließlich ein Effekt der leistungsmäßigen Aufteilung ist oder durch andere damit einhergehenden Unterschiede in den (Ausgangs-)Bedingungen verursacht ist.
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Schallock, T. (2016). Tracking. Konsequenzen der Leistungsgruppierung von Schülerinnen und Schülern für die Leistungsentwicklung. In Ethnische Ungleichheiten im Bildungsverlauf (pp. 287–330). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04322-3_7
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