Durch die sich wandelnden sozioökonomischen Strukturen in der beginnenden Industriegesellschaft entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Erziehung von (zunächst) Mädchen und Frauen zur Haushaltsführung nach bürgerlichen Werten. Dabei wurde zwischen Höherer Töchterbildung und Armen- und Mädchenbildung unterschieden. Beide basierten auf der (neuen) ideologischen Verknüpfung von Weiblichkeit und Hausarbeit, die in der Hausarbeit zum Ausdruck des weiblichen „Wesens“ und damit zum „tertiären Geschlechtsmerkmal“ wurde (Kettschau 1988, S. 100).
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Bartsch, S., & Methfessel, B. (2012). Haushaltslehre – Vom Emanzipations- zum Kompetenzdiskurs. In Handbuch Geschlechterforschung und Fachdidaktik (pp. 199–212). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18984-0_15
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