Biologische Verfahren

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Von einer biologischen Bekämpfung sprechen wir dann, wenn mit Hilfe der natürlichen Feinde eine Übervermehrung von Schaderregern verhindert und dadurch das natürliche biologische Gleichgewicht erhalten bzw. wie-derhergestellt wird. Dieser sich normalerweise selbst regulierende Vorgang wird durch den Menschen in vielfältiger Hinsicht gestört. Eine der Ursa-chen ist der großflächige Anbau einheitlicher Kulturen, der den Schaderre-gern optimale Bedingungen für eine Übervermehrung bietet und die An-wendung chemischer Mittel mit einem breiten Wirkungsspektrum nötig macht, wodurch nicht nur die Schaderreger, sondern vielfach auch die na-türlichen Begrenzungsfaktoren ausgeschaltet werden. Da man in der Landwirtschaft, im Obst-, Gemüse-und Weinbau nicht ohne den Reinanbau von Pflanzen auskommt, werden die auf einzelne Kulturen spezialisierten Schädlinge den Nützlingen gegenüber immer einen Vorsprung haben, der zu Pflanzenschutzmaßnahmen zwingt. Die Intention biologischer Verfahren ist, durch Unterstützung (Wiederansied-lung, künstliche Massenzucht, Schonung und Förderung) der einheimi-schen (endemischen) oder durch Einführung fremder Nutzorganismen die Schädlingspopulation auf einem möglichst niedrigen Stand zu halten oder Nützlinge gezielt gegen Schaderreger einzusetzen. Vorteile biologischer Bekämpfungsverfahren sind ein Verzicht auf che-mische Maßnahmen, falls es gelingt, Nützlinge einzusetzen, eine weitgehen-de Schonung der Biozönose sowie der Fortfall von Rückstandsproblemen und Wirkstoffresistenzen. Nachteilig wirkt sich aus, dass die Abtötung der Schädlinge nicht schlag-artig erfolgt; Schädigungen an Kulturpflanzen sind daher nicht auszuschlie-ßen. Weil die Entwicklung der Nützlinge von zahlreichen, nicht beeinfluss-baren Faktoren abhängig ist, bedeutet das für den Erfolg der Maßnahme ein

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Biologische Verfahren. (2009) (pp. 427–448). https://doi.org/10.1007/978-3-540-49068-5_19

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