Die Untersuchung institutioneller Diskriminierung in der Schule kann zunächst an ein Erklärungsmodell anknüpfen, das auf Konzepten zum institutionellen Rassismus beruht, die in den sechziger Jahren in den USA entwickelt worden sind. In dem nun folgenden Kapitel werden die historischen Ursprünge und Hintergründe dieses Konzepts skizziert, dessen Anfänge in die vierziger Jahre bis auf die einflußreiche Studie von Gunnar Myrdal „An American Dilemma`` zurückgehen. Dort wurden in politischer Absicht erstmals rassistische Vorurteile und Diskriminierung als Strukturproblem der amerikanischen Gesellschaft thematisiert. Neben der nordamerikanischen Diskussion gehen wir auf die Rezeption des Ansatzes zur institutionellen Diskriminierung in Großbritannien ein, die dort in den späten siebziger und frühen achtziger Jahren untrennbar mit dem Aufkommen der Anti- Diskriminierungsgesetzgebung verknüpft war und als sogenannte „Antirassistische Erziehung`` vor allem auf die Schule gewendet wurde.
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Gomolla, M., & Radtke, F.-O. (2009). Institutionelle Diskriminierung. In Institutionelle Diskriminierung (pp. 35–58). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91577-7_2
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