Ein Transfer der innovativen Elemente des Konzepts Industrie 4.0 in den Bereich der Dienstleistungsproduktion am Beispiel der Leitungsprozesse in Hochschulen ist sehr interessant, da der überwiegende Anteil der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung in tertiären Dienstleistungsorganisationen erbracht wird. Daher sind Befassungen mit der Übertragbarkeit des Konzepts Industrie 4.0 in den Bereich der Dienstleistungen hinein für alle tertiären Leistungsprozesse von hoher Bedeutung. Dieses Kapitel gibt hierzu einen qualitativen Überblick mit einer Konzeptanalyse für verschiedene Teilbereiche von Hochschulprozessen (Forschung, Lehre) in Bezug auf die Kernelemente von Industrie 4.0. Die Hauptaussagen der Analyse können dahingehend zusammengefasst werden, dass im Bereich der Lehre für die Anwendung von Elementen der Konzeption Industrie 4.0 als theoretische Ableitung insbesondere Effizienzpotenziale identifiziert werden. Demgegenüber werden im Bereich der Forschung im Wesentlichen Qualitäts- und Effizienzvorteile erwartet. Eine Pilotierung einzelner Prozessinnovationen durch Anwendung von Industrie-4.0-Elementen im Bereich der Hochschulleistungsprozesse ist als vielversprechend einzustufen und sollte angestrebt werden. Gleichzeitig ist mit den hier dargestellten Überlegungen auch die fundierte Aufforderung verbunden, Anwendungsbereiche in anderen Feldern der Dienstleistungsproduktion zu identifizieren und zu testen.
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Klumpp, M. (2019). Industrie 4.0 und Dienstleistungsproduktion: Fallstudienanalysen aus dem Bereich der Leistungsprozesse in Forschung und Lehre. In Handbuch Industrie 4.0 und Digitale Transformation (pp. 339–352). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24576-4_15
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