Ausgehend von der Annahme, dass die Medien Einflüsse auf Prozesse der Diskriminierung und Toleranz gegenüber Menschen anderer sozialer Gruppen haben, wird die Medienberichterstattung über Minderheiten am Beispiel von Migranten dargestellt. Herangezogen wird dabei das Linguistic Category Model (LCM). Zwei Aspekte der Medienberichterstattung (Framing und Sprache) und drei Aspekte der Medienwirkung (Framingeffekte, Rezeption linguistischer Verzerrungen, stellvertretender Kontakt) stehen im Mittelpunkt der Darstellung. Es wird deutlich, dass pauschale Wirkungsannahmen für Medieninhalte nicht angemessen sind, und praktische Implikationen aus dem aktuellen Erkenntnisstand werden abgeleitet. Für besonders wichtig wird gehalten, dass Migrantinnen und Migranten in journalistische und redaktionelle Führungspositionen gelangen. Außerdem sollten Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für die sich auch in Deutschland etablierenden Migranten-Medien organisiert werden, um eventuelle diskriminierende Tendenzen der Berichterstattung im Konfliktfall erkennen und vermeiden zu können.
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Ruhrmann, G., & Sommer, D. (2009). Vorurteile und Diskriminierung in den Medien. In Diskriminierung und Toleranz (pp. 419–431). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91621-7_21
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