Telemedizin bei Herzinsuffizienz

  • Angermann C
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Herzinsuffizienz ist mit hoher Sterblichkeit, häufigen Krankenhausaufnahmen, schlechter Lebensqualität und steigenden Kosten assoziiert. Trotz Fortschritten bei medikamentösen und Device-basierten Therapien bleiben Mortalität und Morbidität nach einer Ersthospitalisierung wegen akuter kardialer Dekompensation (AKD) hoch. In randomisierten Studien, welche die Wirksamkeit verschiedener Formen klinisch basierter Fernüberwachung prüften, wurden Hospitalisierungen oft nicht vermindert, weil klinische Zeichen und Symptome keine frühen Indikatoren von AKD darstellen, sodass bei ihrem Auftreten stationäre Behandlungen oft schon unvermeidbar sind. Die frühere Erkennung von AKD durch klinisches Telemonitoring verminderte aber häufig Todesfälle signifikant. Unter verschiedenen implantierbaren Monitoring-Devices erwies sich in den USA drahtloses Telemonitoring des Pulmonalarteriellen Drucks (PAP) mit dem CardioMEMS™ HF System als sicher und klinisch effektiv. Derzeit wird diese Technologie auch in Europa erprobt, und die Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt, bei Risikopatienten die Implantation eines CardioMEMS™ HF Systems zu erwägen (Klasse IIb-B). Damit telemedizinisch geführte Therapie der Herzinsuffizienz auch im deutschen Gesundheitssystem erfolgreich umgesetzt werden kann, muss eine Disease-Management-Infrastruktur geschaffen werden, die regelmäßige Kontrollen der Monitoringergebnisse durch geschultes Fachpersonal, individualisierte zeitnahe Therapieempfehlungen und deren verlässliche Umsetzung durch motivierte, informierte Patienten gewährleistet. Anwendungsbreite und Bedeutung telemetrisch geführter Therapien werden in Zukunft absehbar weiter wachsen mit der reellen Chance effektiverer Vermeidung von klinischen Ereignissen auch bei Risikopopulationen.

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Angermann, C. E. (2021). Telemedizin bei Herzinsuffizienz. In Telemedizin (pp. 281–298). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60611-7_25

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