Aus emotionsanthropologischer Perspektive werden diskrete Emotionen wie Ärger, Zorn oder Empörung in der Regel als kultur- und sprachspezifische Ausprägungen von Emotionalität betrachtet. Entsprechend setzen die meisten Emotionsethnografien an dem im jeweiligen Forschungskontext gebräuchlichen Emotionsvokabular an, dessen Bedeutung analysiert und in die Publikationssprache übersetzt wird. So umschreibt etwa Lutz das auf der mikronesischen Insel Ifaluk geläufige Emotionskonzept song als eine Form von righteous anger und weist zugleich darauf hin, dass im Englischen kein exaktes Pendant existiere (vgl. 1988).
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Scheidecker, G. (2019). Emotionen der Wut in kulturvergleichender Perspektive. In Emotionen (pp. 185–189). J.B. Metzler. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05353-4_27
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