Um eine Wahlentscheidung möglichst nahe den eigenen Prioritäten und Orientierungen treffen zu können, sollten Bürger über politisches Wissen verfügen. In unserem Beitrag wird Wissen, gemessen durch international vergleichbare Items, als moderierende Einflussgröße des sozial-psychologischen Michigan-Modells analysiert. Es lässt sich in Ansätzen zeigen, dass je nach Kenntnisniveau der Bürger Parteiidentifikation, Kandidaten- und Issue-Orientierung eine unterschiedliche Wichtigkeit für die Wahlentscheidung besitzen. Parteiidentifikation trägt demnach am stärksten zur Wahlentscheidung der besser Informierten bei, die Kandidatenorientierung tendenziell für diejenige der weniger Informierten. Die Annahme, dass Wählen auf Grundlage politischer Sachfragen das Metier der politisch besser Informierten sei, lässt sich anhand unserer Analysen nicht belegen.
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Westle, B., Rütter, A., & Begemann, C. (2016). Effekte politischen Wissens im Rahmen des sozialpsychologischen Modells zur Erklärung des Wahlverhaltens. In Wahlen und Wähler (pp. 351–370). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11206-6_16
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