IV Jugendliche im 21. Jahrhundert: Die „digitale Generation“

  • Einspänner-Pflock J
N/ACitations
Citations of this article
3Readers
Mendeley users who have this article in their library.
Get full text

Abstract

Ein wesentlicher Aspekt in der Diskussion um den gesellschaftlichen Wandel durch die digitalen Medien betrifft die zunehmend entscheidende Rolle, die das Kommunizieren in und über Online-Medien für den Lebensalltag von jungen Menschen spielt. Jugendliche gelten als „Pioniere in der Entwicklung einer Lebensführung“, die nicht nur von aktuellen politischen, ökonomischen oder sozio- kulturellen Prozessen beeinflusst wird, sondern die sich (aus Sicht der Jugendlichen) möglichst von den traditionellen Entwürfen der älteren Generationen abheben soll (Hurrelmann 2012: 10). Die Digitalisierung befördert nun aufgrund ihres hohen Partizipationsfaktors neue Kompetenzen und Werte, die für ein autonomes, flexibles und interkulturell offenes Handeln der Jugendlichen für ihre Entwicklung und Positionierung in der mediatisierten Gesellschaft wichtig sind (Calmbach/Thomas/Borchard/Flaig 2012: 19, Knop/Hefner/Schmitt/Vorderer 2015: 5). Allerdings mehren sich zugleich die Sorgen über die zunehmende Mediensozialisation Jugendlicher (hierzu ausführlich: Hoffmann/Mikos 2010). Hier wird nicht nur im Anschluss an ältere Diskussionen argumentiert, dass Medieninhalte und die hierüber vermittelten Bilder die Normempfindungen, Denkund Wahrnehmungsmuster Jugendlicher in besonderem Maße prägen (Röll 2010: 215), sondern nun liegt der Fokus auf „neuen“ Gefahren, die eine unvorsichtige Online-Kommunikation für die psychische und soziale Entwicklung Jugendlicher mitbringen kann (z. B. Cyberbullying). Dieser Aspekt ist gerade für die Alltagskommunikation Jugendlicher im Netz relevant, wenn sie im interpersonalen Austausch mit ihren Freunden oder auch unbekannten Personen verschiedene Facetten ihrer Persönlichkeit ausbilden und austesten und dadurch wesentliche Elemente ihrer Privatheit einer Netzöffentlichkeit preisgeben. Die entscheidende Frage ist, inwiefern Jugendliche dabei ein Bewusstsein für die Gefahren und Risiken, die sich im Zusammenhang mit ihrer privaten Online- Kommunikate ergeben, besitzen und welche Maßnahmen zur Kontrolle ihrer Privatheit sie kennen und bewusst einsetzen. TS - RIS

Cite

CITATION STYLE

APA

Einspänner-Pflock, J. (2017). IV Jugendliche im 21. Jahrhundert: Die „digitale Generation“. In Privatheit im Netz (pp. 137–162). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13679-6_5

Register to see more suggestions

Mendeley helps you to discover research relevant for your work.

Already have an account?

Save time finding and organizing research with Mendeley

Sign up for free