Der vorliegende Artikel diskutiert die Implikationen eines schulischen IT-Konzepts, das darauf basiert, dass die Schülerinnen und Schüler explizit von der Schule aufgefordert werden, ihre privaten Geräte mit in den Unterricht zu bringen (Bring your own devices, BYOD). In einer Fallstudie wurden schulische Akteure einer Gymnasialklasse in Deutschland gefragt, wie sich die Nutzung privater Geräte von Schülerinnen und Schüler im Unterricht, zu der sich die Klasse gemeinsam entschieden hat, auswirkt. Untersucht werden sollte, ob sich dabei Unterschiede zu bisherigen Ansätzen einer 1:1-Ausstattung an Schulen zeigen, bei denen jede Schülerin und jeder Schüler ein Gerät (i. d. Regel Laptop) nutzt, das von der Schule organisiert und administriert wird. Als ein Ergebnis dieser Fallstudie kann festgehalten werden, dass von den Befragten keine inhaltlichen oder didaktischen Unterschiede zwischen der Nutzung privater Geräte und einer 1:1-Ausstattung mit schulisch organisierten Laptops wahrgenommen werden. Es zeigt sich vielmehr, dass organisatorische Prozesse bei der Integration digitaler Medien in Schulen erleichtert werden: Der Gerätesupport ist nicht mehr in dem bisherigen Umfang erforderlich, Ressourcen werden frei, um Fokus auf den didaktischen Einsatz digitaler Medien im Unterricht zu legen. Implikationen dieser Weiterentwicklung schulischer Infrastruktur werden vorgestellt und in Diskussionen um mediengestützte Schulentwicklung eingebettet.This article discusses the implications of a school IT concept based on explicitly asking students to bring their private devices to class (bring your own devices, BYOD). In a case study, school stakeholders in a Gymnasium class in Germany were asked about the impact of students' use of private devices in class, which the class decided to do together. The aim was to investigate whether there are differences to previous approaches of 1:1 equipment at schools, where each student uses a device (usually a laptop) that is organised and administered by the school. One result of this case study is that the interviewees do not perceive any differences in content or didactics between the use of private devices and 1:1 equipment with school-organised laptops. Rather, it is apparent that organisational processes are facilitated in the integration of digital media in schools: Device support is no longer necessary to the same extent as before, and resources are freed up to focus on the didactic use of digital media in the classroom. Implications of this further development of school infrastructure are presented and embedded in discussions about media-supported school development.
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Schiefner-Rohs, M., Heinen, R., & Kerres, M. (2013). Private Computer in der Schule: Zwischen schulischer Infrastruktur und Schulentwicklung. MedienPädagogik: Zeitschrift Für Theorie Und Praxis Der Medienbildung, 1–20. https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2013.04.30.x
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