Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser. In Organisationen und Unternehmen arbeiten Menschen zusammen, eine Chefin verteilt Aufgaben und kontrolliert deren Erfül-lung. So einfach funktioniert Zusammenarbeit und noch heute erscheint sie vielen eigentlich nicht weiter erklärungsbedürftig. Wieder einmal ist es die zunehmende Digitalisierung, die das Leben schwerer macht. Auf der negativen Seite macht die in digitalen Netzen häufig unübersichtliche und sozusagen unsichtbare Aufgabenvertei-lung und-erledigung eine umfassende Kontrolle fast unmöglich. Auf der positiven Seite jedoch ermöglichen und fördern heutige digitale Netze auch eine Kooperation, die derjenigen in kopräsenten Settings sehr ähnlich ist: die Kooperationspartner sind präsent und erkennbar, Kommunikation kann Emotionen transportieren und soziale Beziehungen entstehen. Das vorliegende Heft der HMD-Praxis der Wirtschaftsinformatik ist daher der digitalen Zusammenarbeit in vielfältigen Facetten gewidmet. Denn die heutige Forschung und Praxis der Zusammenarbeit erkennen zunehmend, dass gegenseitiges Vertrauen, gleiche Ziele oder passende Anreize in vielen Szenarien unerlässlich für den Erfolg einer Kooperation sind und dabei teilweise so stark wirken, dass Kontrolle in den Hintergrund rückt. Der ebenso interessante wie angenehm lesbare Artikel von Dietrich von der Oels-nitz "It don't come easy: Erfolgsvoraussetzungen von Kooperationen" führt in die aktuelle Ausgabe unserer Zeitschrift für Wirtschaftsinformatik mit einem Blick auf die Erfolgsfaktoren kooperativen Wirtschaftens ohne spezifische Berücksichtigung von digital unterstützten Informationssystemen ein. Er zeigt an vielfältigen Bei-spielen auf, dass Kooperation nur mit einem strategischen Blick aller Partner, der
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Robra-Bissantz, S., & Siemon, D. (2019). Digitale Zusammenarbeit. HMD Praxis Der Wirtschaftsinformatik, 56(1), 1–6. https://doi.org/10.1365/s40702-019-00493-x
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