Viele traditionelle Industrieunternehmen tun sich sehr schwer damit, neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und erfolgreich in den Markt einzuführen. Sie verharren weiterhin vorrangig in ihrem auf den Verkauf technischer Produkte spezialisierten Geschäft, das viele Jahre gute Gewinne abgeworfen hat. Sie unterschätzen aber die Dynamik des Wandels, die durch die zunehmende Digitalisierung und Serviceorientierung der Leistungsangebote entsteht und das traditionelle Sachgutgeschäft sehr schnell unter Druck setzen kann. Der Beitrag stellt die im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojekts AgilHybrid identifizierten, zentralen Hürden vor, die Industrieunternehmen überwinden müssen, wenn sie sich zum erfolgreichen Anbieter digitaler Geschäftsmodelle entwickeln wollen. Dabei kam ein Mixed-Methods-Ansatz aus qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden zum Einsatz. Strukturiert werden die Erkenntnisse in Hürden bei der Nutzung agiler Arbeitsweisen, Hürden bei der Identifizierung und Entwicklung der notwendigen Kompetenzen und organisationale Hürden der Kernorganisation. Praktische Relevanz : Aus der Analyse erfolgreicher und gescheiterter Vorhaben der beteiligten Partnerunternehmen wurden die wesentlichen Hürden identifiziert, die den Entwicklungserfolg verzögern oder behindern. Die Erkenntnisse wurden in mehrfacher iterativer Interaktion zwischen den Wissenschafts- und Praxispartnern reflektiert und schrittweise Ansätze entwickelt und Interventionen erprobt, wie die identifizierten Hürden überwunden werden können. Ein Praxisbeispiel eines projektbasierten Personalentwicklungsprogramms des beteiligten Unternehmens Wilo SE stellt einen Ansatz vor, wie diese Herausforderungen integriert angegangen und eigene Talente hierfür entwickelt werden können. Many traditional industrial companies are finding it very difficult to develop new digital business models and successfully introduce them to the market. They continue to persist primarily in their business specialised in the sale of technical products, which has yielded good profits for many years. However, they underestimate the dynamics of change that arise from the increasing digitalisation and service orientation of offerings and can very quickly put pressure on their traditional business with tangible goods. The article presents the key barriers identified in the BMBF-funded research project AgilHybrid that industrial companies must overcome if they want to become successful providers of digital business models. A mixed-methods approach consisting of qualitative and quantitative research methods was used. The findings are structured into barriers in the development and work process, barriers in competence analysis and development and barriers in structures and processes of the core organisation. Practical Relevance : From the analysis of successful and failed projects of the participating partner companies, the main barriers that delay or hinder development success were identified. The findings were reflected in multiple iterative interactions between the science and practice partners. Suitable approaches were developed step-by-step and interventions were tested on how to overcome the identified barriers. A practical example of a project-based personnel development programme of the participating company Wilo SE presents an approach on how these challenges can be tackled in an integrated way and how own talents can be developed for this purpose.
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Kinkel, S., Fara, D. R., Beiner, S., & Janeikis, S. (2023). Organisatorische und personale Hürden bei der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Zeitschrift Für Arbeitswissenschaft, 77(2), 270–286. https://doi.org/10.1007/s41449-023-00361-x
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