Among social network sites (SNS), Instagram has become one of the most important platforms for adolescents (age 10–19 years), especially in Germany. They use it to share experiences and meaningful content and above all, to interact with their peers. Norms, defined by the peer group, influence adolescents’ behavior, online as much as offline. This influence on aligning one’s needs with expectations in the SNS environment leads to pressure. How adolescents perceive this pressure from their peer group in detail on Instagram and how they cope with it has seldom been the focus of qualitative research within communication studies thus far. What patterns and potential coping strategies become apparent in adolescents’ behavior? Do these strategies tend to be problem-solving or avoidant oriented? This paper addresses this need and uses in-depth interviews, drawn via purposive sampling, with 30 adolescents to investigate the strategies adolescents develop to cope with perceived forms of peer pressure. Results show that the peer group has both positive and negative effects on adolescents. Positive in that they are an important reference for adolescents, an effect, that is enhanced by Instagram, which allows interpersonal connections with peers. Then again negative in that adolescents, among other things, feel pressure to communicate with the group and to follow its aesthetic ideals at Instagram in order not to be excluded from the group or otherwise sanctioned. In order to deal with this perceived peer pressure, adolescents develop both active (problem-solving oriented) and avoidant coping strategies, including designing their own media environment according to their needs, supporting each other, and encouraging each other in their own actions. In these coping strategies, the peer group can again have positive or negative impacts. Positive, e.g., as adolescents can share their experiences; negative, e.g., as adolescents might obey the group norms disregarding their personal interests. The findings thus highlight the need to support adolescents in coping with these forms of peer pressure. To be able to act and counter the perceived pressure, adolescents need motivational, emotional, and reflexive skills that can be promoted through media literacy programs.Unter den Social Network Sites (SNS) hat sich Instagram zu einer der wichtigsten Plattformen für Jugendliche (10-19 Jahre) entwickelt, insbesondere in Deutschland. Sie nutzen die Plattform zum Austausch von Erfahrungen und Inhalten und vor allem zur Interaktion mit Gleichaltrigen. Normen, die von der Peer-Group definiert werden, können ihr Verhalten sowohl online als auch offline beeinflussen. Dieser Einfluss auf die Anpassung der eigenen Bedürfnisse an die Erwartungen im Umfeld wird als Druck wahrgenommen. Wie Jugendliche diesen Druck von ihrer Peer-Gruppe im Detail auf Instagram wahrnehmen und wie sie damit umgehen, stand bisher selten im Mittelpunkt qualitativer Forschung. Welche Muster und möglichen Bewältigungsstrategien zeigen sich im Verhalten der Jugendlichen? Sind diese Strategien eher problemlösungs- oder vermeidungsorientiert? Der Aufsatz setzt sich mit diesen Fragen auseinander und untersucht anhand von Leitfadeninterviews mit 30 Jugendlichen, welche Strategien sie entwickeln, um mit dem wahrgenommenen Druck umzugehen. Die Befunde zeigen, dass die Peer-Group positive und negative Effekte bei der Instagram-Nutzung auf Heranwachsende haben kann. Sie stellt für sie eine wichtige Bezugsgrösse dar; ein Effekt, der durch die Natur der Plattform noch verstärkt wird, die zwischenmenschliche Verbindungen mit Gleichaltrigen ermöglicht. Gleichzeitig verspüren Heranwachsende den Druck, mit der Gruppe kommunizieren und deren ästhetischen Idealen auf Instagram folgen zu müssen, um nicht aus der Gruppe ausgeschlossen oder anderweitig sanktioniert zu werden. Um mit diesem wahrgenommenen Gruppendruck umzugehen, entwickeln die Heranwachsenden verschiedene aktive und vermeidende Bewältigungsstrategien, u.a. indem sie sich selbst ein mediales Umfeld entsprechend ihrer Bedürfnisse gestalten, sich gegenseitig unterstützen und im eigenen Handeln bestärken. Diese Bewältigungsstrategien kann die Peer-Group wiederum positiv oder negative beeinflussen. Die Peer-Group kann zum Beispiel dabei helfen, mit Gruppendruck umzugehen und Erfahrungen teilen zu können. Negativ bestimmt sie die Bewältigung des Gruppendrucks, da Heranwachsende den Gruppennormen ohne Rücksicht auf ihre persönlichen Interessen entsprechen müssen. Die Befunde unterstreichen die Notwendigkeit, Heranwachsende bei der Bewältigung dieser Formen von Gruppendruck zu unterstützen. Um handeln zu können und dem wahrgenommenen Druck entgegenzuwirken, benötigen Jugendliche motivationale, emotionale und reflexive Fähigkeiten, die durch medienpädagogische Angebote gefördert werden können.
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Riesmeyer, C., Pohl, E., & Ruf, L. (2021). Stressed, but connected. MedienPädagogik: Zeitschrift Für Theorie Und Praxis Der Medienbildung, 17–41. https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2021.02.10.x
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