Ein High-output-Stoma (HOS) tritt sehr häufig als Frühkomplikation nach einer Jejunostoma- oder Ileostoma-Anlage auf, kann aber auch erst im weiteren Verlauf vorkommen. Eine Sonderform des HOS sind hohe enterokutane oder enteroatmosphärische Fisteln. Ein HOS sollte unter stationären Bedingungen sofort erkannt und therapiert werden. Bei Nichterkennen oder ohne adäquate Therapie ist es lebensbedrohend, vor allem bei geriatrischen Patienten. Wichtig ist die Bilanzierung der Stomafördermenge. Meist lässt sich ein HOS mit einfachen, Stuhlgang-eindickenden Maßnahmen gut behandeln. Falls dies nicht möglich ist, können auch weitergehende medikamentöse Maßnahmen inklusive parenteraler Flüssigkeitssubstitution notwendig werden. Die Behandlung sollte nach einem definierten Algorithmus erfolgen. Der Stomapatient und auch die Nachbetreuer müssen über die Bilanzierung und die Therapiemaßnahmen informiert werden.
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Jehle, E. C. (2019). High-output-Stoma. Coloproctology, 41(5), 344–348. https://doi.org/10.1007/s00053-019-00396-x
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