Dieser Beitrag zielt darauf ab, eine Form der subjektiven Erwerbsunsicherheit, nämlich die individuellen Sorgen um den Verlust des Arbeitsplatzes, zu untersuchen. Während es eine Vielzahl von Befunden zur Entwicklung objektiver Erwerbsverläufe gibt, beschränkt sich die bisherige Forschung zur subjektiven Erwerbsunsicherheit weitestgehend auf Querschnittanalysen. Deshalb ist auch kaum etwas darüber bekannt, wie häufig bzw. wie lange sich Arbeitnehmer Sorgen um ihre Beschäftigung machen. Dieser Beitrag mçchte helfen, diese Lücke zu schließen, indem mithilfe einer Sequenzmusteranalyse der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) typische Unsicherheitsverläufe identifiziert und beschrieben werden. Dauerhaft große Sorgen, den Arbeitsplatz zu verlieren, erweisen sich als selten, jedoch berichtet fast jeder dritte Beschäftigte von chronischer Unsicherheit. Zudem zeigt sich, dass subjektive Arbeitsplatzunsicherheit nur z. T. mit objektiv prekären Beschäftigungsbedingungen einhergeht.While a large number of studies about the development of employment histories already exist, there is much less evidence regarding self-perceived job insecurity, most of which relies on cross-sectional data only. Therefore, we know only little about the frequency and the duration of self-perceived job insecurity in individual working careers. Thus, this paper conducts sequence analyses to identify and describe typical trajectories of job insecurity relying on data from the German Socio-Economic Panel (SOEP). It turns out that only a small number of workers suffer from serious permanent concerns about losing their jobs. However, almost every third worker reports some chronic job insecurity at some point. In addition, it can be shown that self-perceived job insecurity only partly coincides with objective job characteristics.
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Erlinghagen, M., & Lübke, C. (2015). Arbeitsplatzunsicherheit im Erwerbsverlauf / Job Insecurity over Career Life. Zeitschrift Für Soziologie, 44(6), 407–425. https://doi.org/10.1515/zfsoz-2015-0603
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